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Thema: selber Spalte - eigenes Baby?

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  1. #1
    Anonymous
    Gast

    Standard selber Spalte - eigenes Baby?

    Diese Frage stelle ich mir, seit ich daran denke, irgendwann vielleicht doch
    einmal Kinder haben zu wollen. Also dass ich das möchte steht mindestens
    seit der Beziehung mit meinem jetzigen Freund fest. Doch trage ich dabei
    einen Zwiespalt in mir.

    Der Gedanke, der mir dabei durch den Kopf geht ist:

    Ich habe selber eine doppelte (beidseitige) LKGS und weiß ja nun aus eigner
    Erfahrung, was mein Kind - sofern es mit einer Spalte geboren wird - vor
    sich haben wird. Sicher weiß ich, dass es je nach Art der Spalte durchaus
    weniger OPs als meine werden können. Doch stell ich mir die Frage: (und mal
    bewusst übertireben ausgedrückt, da ich nicht weiß, wie ich es anders sagen
    könnte) kann ich es mit meinem Gewissen vereinbaren, meinem eventuellen
    Kind den selben Weg gehen lassen zu müssen wie ich?

    Meine Mutter sagte schon immer, dass es ihr sehr schwer gefallen ist, mich
    in der Klinik abzugeben mit dem Gedanken an das, was sie mit mir machen
    würden (früher gab es bei uns nicht die Möglichkeit als Mutter mit im
    Krankenhaus zu bleiben).

    Wie würde es denn einer Mutter dabei gehen, die ganz genau weiß, wie
    sich das anfühlt, welche Gefühle man da so entwickelt usw.

    Übrigens: für alle die sagen, man könne sich nicht an die Zeiten als Baby
    erinnen - glaubt mir, man kann. Zumindet ich weiß noch genau, was
    im Krankenhaus mit mir so passiert ist, als sie mir die Lippe operiert haben.


    Zusammenfassung:

    Würdet ihr als Spaltträger das Risiko eingehen, ein eigenes Kind zu
    bekommen und dabei evtl. die Spalte zu vererben?

    Und noch eine Frage:

    Hat jemand von euch schon mal seine Gene identifizieren lassen, um zu
    sehen, ob die Fehlbildung überhaupt auf den Genen liegt?

  2. #2
    anwi
    Gast

    Standard

    mein Thema - wieder zu schnell ausgelogt.
    Kann man das irgendwie selber mal länger stellen?

  3. #3
    kleinrechner
    Gast

    Standard

    Hallo,
    auch wenn das Thema hier schon oft behandelt wurde, moechte ich, da ich bis jetzt noch nichts hier geschrieben haben ;-), doch mal paar Zeilen dazu schreiben.

    Mir werden jetzt zwar wieder einige widersprechen, ich kann deine Gedanken jedoch absolut nachvollziehen! Auch wenn das Thema i.M. bei mir nicht akkut ist, sind meine Gedanken gaenge in der Richtung sehr aehnlich!

    Kann ich es veranworten, schuld daran zu sein, das mein Kind wegen mir die ganzen OPs (und den Rest) durchmachen musste, ich wusste ja vorher bescheid!? Kann ich ueberhaupt selber mit dieser direkten Konfronation mit der Spalte und damit auch meiner eigenen Kindheit umgehen?

    Ich weis, ich helfe dir damit nicht wirklich weiter, aber ich hab keine Ahnung...

    Auf der anderen Seite denke ich mir allerdings auch, dass ich das Kind ja auch nicht, alleine bekommen kann (ist als Mann auch etwas schwierig ;-) ), es gehoert also immer noch eine Person dazu.
    Von daher frag ich mich ganz einfach, wie steht meine, in diesem Fall, Partnerin dazu, moechte Sie das Risiko (aus oben genannten Gruenden) ueberhaupt eingehen?

    Zugegeben, ich mach es mir in dieser Beziehung i.M. etwas einfach, da ich gerade eh nicht in dieser Sitation bin, denke ich mir einfach, abwarten was meine Partnerin ueberhaupt dazu sagt...

    cu
    Christian

  4. #4
    süsser-lockenkopf19
    Gast

    Standard

    Hi :)

    Ich bin das "Risiko" eingegangen und das ist dabei rausgekommen :lol: :



    :)

  5. #5
    Bassmeister
    Gast

    Standard

    Ich glaube, es ist relativ selten, daß das eigene Kind das sofort wieder bekommt. Man vererbt ja - wenn überhaupt - nur die Anlagen dazu. Da müssen viele Faktoren zusammentreffen, damit so etwas sich bildet.
    Und auf die Gefahr hin, daß vielleicht mal irgendwann ein Ur-Ur-Enkel das wieder hat, ich weiß nicht, wenn man das bedenken wollte, müßte man ja alles in Erwägung ziehen, was man sonst noch so im Blut hat, dann könnte man das mit dem Kinder-kriegen eh vergessen.

    Außerdem (ich sags immer wieder) - wenn das Kind wirklich nen Spalt kriegt, dann weißt Du ja aus eigener Erfahrung bestens damit umzugehen. Wenn es eine andere Fehlentwicklung macht, dann müßtest Du ganz von vorne anfangen, dich zu informieren und so.
    Und: Du bist nicht schuld (oder immer, je nachdem). Du "machst" ja das Leben nicht, Du "läßt es nur durch" es entsteht von selbst.
    Da könnte ich mich ja gleich in den Sarg legen, woran ich dann mal alles schuld sein werde bei meinem Sohn... oh wei!

  6. #6
    blondi
    Gast

    Standard

    Aber sind hier nicht einige Member die Betroffen sind und jetzt selbst ein Kind mit LKGS haben??

  7. #7
    Avatar von Nicole und Julia
    Registriert seit
    08.07.2004
    Ort
    Dillingen an der Donau
    Beiträge
    2.054

    Standard

    huhu... habe eben mal eine Umfrage zu dem Thema gemacht,.... hoffe es nehmen die wo von unseren Betroffenen ein Kind haben auch dran teil!

    Danke

    http://www.lkgs.net/viewtopic.php?t=3172&start=0
    Viele liebe Grüße von Nicole mit den 3 Kids:
    Cécile (2/98 ), Florian (12/01) und Julia (4/03) mit Lippen- Kiefer- Gaumen-Segelspalte (links)
    *Für Julias OP Berichte und Fotoalbenlink klickt hier*





  8. #8
    Gabriele mit Dennis & Jana
    Gast

    Unglücklich

    Tja Leute, ich kann da ja nun voll mitreden!
    Als ich erfuhr, so ca in der 28SSW, das unser Kind eine Spalte haben wird, brach für mich eine Welt zusammen !!!!!
    Ich heulte beim Ultraschall und danach .........
    Als wir zu meinen Eltern fuhren, und meine Mutter fragte, was bei rausgekommen sei, brach ich wieder in Tränen aus! Meine Schwester -gerade Mutter eines kerngesunden Jungen geworden- heulte gleich mit. Ich schlief die Nächte danach sehr unruhig. Dann kam der Punkt, wo ich mich über alles genau informieren wollte und mich zuschmiss mit Material von WRG und ähnlichen. Ich las viel darüber und durchwühlte das Internet und schaute mir Fotos an, wie alles aussehen könnte. Ich selber kannte ja nur meine eigenen Fotos, und unoperiert gibt es nicht viele von mir. Dann merkte ich, das ich mich gar nicht mehr auf diese kleine Lebewesen freute ....... Ich schmiss alles in einen Karton und stellte ihn in die Ecke. Ab da freute ich mich aufs Kind, was wir uns wirklich schon so lange gewünscht haben ! Mein Mann unterstützte mich und half mir, nicht so oft daran zu denken und wir ließen alles auf uns zu kommen. Natürlich war es noch ein Schock bei der Entbindung, das die Spalte so ausgeprägt war, aber wir liebten ihn gleich ganz doll.......Heute, 1 1/2 Jahre später denken wir über erneuten Nachwuchs nach. Wir haben eine Genanalyse in Bremen machen lassen. Dabei kam heraus, das dieses bestimmte Chromosom, das die Spalte "verursacht", bei mir vollkommen ok ist, also das ich es "zufällig" vererbt habe, es ist aber nicht ausgeschlossen, das weitere Nachkömmlinge es nicht bekommen! Also 50:50 ! Wir üben jetzt ganz fleißig an weiteren Geschwistern für Dennis, denn er soll kein Einzelkind bleiben. Und wenn dann ebend ein Kind wieder mit Spalte zur Welt kommt, ist das zwar sehr schmerzhaft im ersten Moment, aber die Liebe sieht über all das drüber hinweg. Dennis ist unser ganzer Stolz und das mit den Op`s ist zwar anstrengend, aber für mich kein Grund zu sagen, ich möchte das keinem weiteren Kind antun. Die Methoden rund um die OP`s haben sich schon so verbessert und schaut euch doch die Kinder an ! Sieht man da noch viel? Nein ! Ich bin auch ganz normal groß geworden und so wir Dennis es auch, auch wenn es noch viele schwere Momente in seinem Leben geben wird.

  9. #9
    Mathias
    Gast

    Standard

    Hallo,
    ich gehe davon aus, wenn sich bei mir diese Frage stellen würde, ich glaube, dass meine Partnerin dann dieses Kind trotzdem bekommen sollte. Dass ich mit einer Gaumenspalte geboren wurde, wird bei mir nicht darüber entscheiden ob ich mal Vater sein werde. Dieses begründe ich zum einem damit, dass es eben heute wesentlich bessere operative, sprachtherapeutische Möglichkeiten, bessere Aufklärung und Beratung usw. gibt, weiterhin bin ich der Meinung, vieles durch diese "Behinderung" und der folgenden Begeleitumstände, dann als selbstbetroffener Elternteil, besser zu meistern als meine eigenen Eltern, die nicht diese Möglichkeiten hatten.
    Erstens habe ich viel eigene Erfahrungen usw. und weiß was halt eher was wichtig für "dieses Kind" ist. Dieses Kind würde es, trotz Spalte, wesentlich leichter haben als ich.
    mathias
    Geändert von Mathias (01.01.2006 um 17:34 Uhr)

  10. #10
    Kirstin
    Gast

    Standard

    Hallo,

    ich finde es sehr interessant, dass dieses Thema immer und immer wieder diskutiert wird - halte es auch für sehr wichtig!
    Ich für mich würde auf jeden Fall Kinder haben wollen. Ich kann alle Ängste und Sorgen verstehen, und auch den Entschluss zu sagen, dass stehe ich nicht nochmals durch. Ich selbst habe mehr positive wie negative Erinnerungen, habe ich doch heute noch liebe Freunde aus Krankenhauszeiten, und auch kaum noch negative Kindheitserinnerungen, und dass obwohl ich einer Generation angehöre, bei der die Kinder noch an der Pforte abgegeben wurden und 14 Tage später wieder abgeholt wurden, will sagen, Elternbesuche im Krankenhaus als Kind sind mir fremd. Wenn ich die Kinder meiner Freunde ansehe, ist ganz klar, das wäre toll! Und die Gefahr, dass irgendetwas passiert hat man immer.
    Aber wie gesagt, ich kann auch gut verstehen, wenn man sagt, man ist froh sich selbst "durchgebracht" zu haben, und mehr ist nicht drin!
    Schliesslich definiert sich mein eigenes Leben ja nicht über Kinder! (wäre zumindest schade, wenn man sich ausschliesslich darüber definieren muß. - Keine Frage, wenn man welche hat, super! Will keiner Mama und keinem Papa zu nahe treten) Stolze Patentante und "Ersatzmama" zu sein, hat durchaus auch was, man hat die Kinder und seine eigene Unabhängigkeit!

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